Das Dach
Was für eine Herausforderung! Das Dach hat uns echt gefordert. Insgesamt haben wir drei Monate in die Planung und den Bau investiert. Mein Freund Lukas war als Architekt für die Zeichnung in der Schweiz zuständig und mein ehemaliger Chef Walter von der Zimmerei Zürcher kümmerte sich um die Holzmasse und Statik des Dachs. Vielen Dank für eure Unterstützung! Wir entschieden uns diese aufwändige Planung in der Schweiz durchzuführen, damit wir eine sichere und stabile Dachkonstruktion erhalten. Sie sollte nämlich unsere geplante Solaranlage tragen können! Die gesamte Dachkonstruktion des Kehlbalkendachs entstand also in der Schweiz nach Schweizer Standard!
Die grösste Challenge beim weiteren Vorgehen war das Verständnis des Bauplanes für die lokalen Bauarbeiter. Mit einer gewissen Erwartung sendete ich den fertigen Bauplan nach Kenya und dachte mir, dass der grösste Teil der Arbeit damit erledigt ist und der Bau nun zügig voranschreiten wird. Ich sollte aber eines Besseren belehrt werden und meine Erwartungen zerschlugen sich wie ein Glas auf dem Boden. Harrison sollte mir nach jedem Tag ein Fotofeedback des Daches zukommen lassen, damit wir die Schritte genau überwachen konnten. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als nach dem ersten Tag eine völlig andere Dachkonstruktion auf dem ersten Zimmer stand, als wir auf dem Plan gezeichnet hatten. Voller Verzweiflung stoppte ich die Bauarbeiten und versuchte eine Lösung für das Problem zu finden. Eigentlich hätte ich es besser wissen sollen, denn bei uns auf der Baustelle passieren genau dieselben Dinge. Pläne werden anders umgesetzt, da sie anders interpretiert werden und sie niemand genau erklärt. Nach etlichen Telefonaten und Diskussionen konnten Harrison und ich dem Bauleiter den Plan verständlich erklären und er war nun in der Lage das Dach genau nach unserer Vorlage zu bauen.
Nach dem die Bauarbeiter unseren Plan verstanden hatten, ergab sich aber ein weiteres Problem: Die Mauern sollten gemäss des Bauleiters für unsere Dachkonstruktion nicht stabil genug sein und wir müssten zusätzliche Wandverstärkungen einbauen. Wir folgten dem Rat und liessen zwei Zementstützen bauen, welche dann die Last des Dachs zusätzlich tragen sollten. Eine Zementstütze hatten wir schon gebaut, da diese im Eckzimmer benötigt wurde, um die First zu halten. Für die Stützen mussten wir den Bau des Dachs für zwei Tage unterbrechen.
Insgesamt benötigten die Bauarbeiter für das Dach vierzehn Tage. In der Galerie könnt ihr den Bau Schritt für Schritt nachverfolgen. Natürlich summieren sich die Kosten einer solchen aufwändigen Dachkonstruktion. In der Tabelle unten habe ich die Gesamtkosten des Dachs aufgelistet. Wir entschieden uns so viel Geld zu investieren, damit die Stabilität des Dachs mit der Solaranlage und somit die Sicherheit für die Kinder zu jederzeit gewährleistet ist und dass es auch für mehrere Jahrzehnte hält! Für die Bauarbeiter war es eine ganz neue Konstruktion und nach der Fertigstellung fanden sie, dass sie nun alle Dächer so bauen möchten. Sie waren vom Endresultat genauso beeindruckt wie wir.
Bauarbeiten/Material | Kosten |
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Holz – First: Mahagony, 5x20cm 215ft – Sparren: Pinie 5x15cm 2850ft – Dachlatten: Pinie 5×7.5cm 1650ft – Schwellenholz: Pinie 20×2.5cm 390ft | CHF 818.- CHF 1566.- CHF 482.- CHF 247.- |
Dachblech – Mabati Covermaxx CX780 28G + 380 Firstblech | CHF 2’925.- |
Nägel – Dachnägel 48kg – 6″ Drahtnägel – 4″ Drahtnägel – 3″ Drahtnägel – Unterlagsscheiben | CHF 101.- CHF 127.- CHF 61.- CHF 58.- CHF 68.- |
Holzschutzmittel 20l | CHF 17.- |
Pinsel 6 Stk | CHF 10.- |
Gladiator Termitenschutz 1l | CHF 15.- |
Bandeisen 1 Rolle | CHF 55.- |
Weisse Farbe 4l | CHF 10.- |
Zementstütze in Eckzimmer | CHF 343.- |
Arbeit 14 Tage | CHF 2’472.- |
Total | CHF 9’375 |
Auch bei der Abdeckung haben wir uns für anderes Material als beim ersten Dach entschieden. Die Covermaxx Bleche bestehen aus einer Aluminum-Zink Mischung, welche sie rostfrei hält. Die Dicke haben wir auf 28G verstärkt, damit wir auch bei gröberem Wetter gut gewappnet sind. Das verbesserte Material spiegelte sich natürlich auch im Preis wieder, wie ihr in der Tabelle sehen könnt.
Das Endresultat des Dachs hat uns wirklich sehr erfreut! Der ganze Aufwand hat sich absolut gelohnt. Wir haben nun ein Dach made in Switzerland bei uns in der Schule! Als nächstes wird dann die Solaranlage montiert. Da halten wir euch auf dem Laufenden!