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Jahresbericht 2024

Ein weiteres intensives und erfolgreiches Jahr liegt hinter uns. Glücklicherweise gab es in diesem Jahr keine grösseren Pannen. Die Solaranlage funktioniert einwandfrei und hat reichlich Strom produziert. Auch die Toilettenanlage funktioniert wie geplant und das Spülwasser wird sauber gefiltert. Etwas Sorgen bereitete uns ein Leck im grossen Wassertank. Dadurch gingen viele Liter wertvolles Wasser verloren. Wir konnten die Stelle aber schnell finden und reparieren, so dass im Moment kein Wasser mehr verloren geht.

Nach vielen Arbeitsstunden konnten wir Mitte des Jahres endlich unsere neue Website in Betrieb nehmen. Das war uns sehr wichtig, um unser Projekt gut präsentieren zu können. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Freund Weslley und seinem Team bedanken, die die Website für uns erstellt haben. Im Zuge dessen haben wir auch unser Layout in den sozialen Medien überarbeitet. Die Informationen sollen immer einheitlich und verständlich vermittelt werden. Wir waren zweimal in Kenia und haben die alten Projekte überprüft und neue geplant. Ganz wichtig war der Kauf von neuem Land. Da wir langfristig mehr Platz brauchen, um mehr Schüler unterzubringen und auch Lehrwerkstätten zu eröffnen, mussten wir mehr Land kaufen. Da die Preise ständig steigen, war es wichtig, frühzeitig zu investieren. Das Grundstück liegt etwa 100 Meter von der Schule entfernt und hat eine Grösse von 624 m2. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis wir dort bauen können. Bis dahin nutzen wir die Fläche für den Anbau von Mais und Tomaten. So können wir die Kosten für das Essen reduzieren und den Kindern auch Kenntnisse im Bereich der Landwirtschaft vermitteln.

Sewing studio

Im letzten Jahresbericht haben wir über die Schwierigkeiten der Frauen in der kenianischen Gesellschaft und über unser Nähatelier für Frauen berichtet. Im Januar haben wir die ersten Schülerinnen aufgenommen und mittlerweile kommen täglich zehn Frauen zu Jackline in den Unterricht. Sie werden zuerst an manuellen und dann an elektronischen Maschinen ausgebildet. Die elektronischen Maschinen sind neue, hochmoderne B05 Academy von Bernina. Sie wurden uns von Bernina gespendet. Herzlichen Dank! Sie haben auch einen interessanten Bericht darüber veröffentlicht, den ihr here. lesen könnt. Der Unterricht ist aufgeteilt in eine Vormittags- und eine Nachmittagsgruppe. Die Frauen sind sehr motiviert und freuen sich über diese Möglichkeit. In diesem Jahr haben sie schon grosse Fortschritte gemacht und alle haben die Zwischenprüfung bestanden. Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre und endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung.

Um das Nähatelier zu finanzieren, haben wir beschlossen, dass unsere Näherinnen während ihrer Ausbildung Taschen und Kleider herstellen, die wir dann in der Schweiz verkaufen. Im letzten Jahr haben wir eine erste Serie von Stofftaschen mit verschiedenen Mustern und einzelne Kleidungsstücke herstellen lassen. Diese haben bereits grossen Anklang gefunden. Für den Vertrieb der Kleidungsstücke haben wir unser eigenes Modelabel „Kianga Kenya“ gegründet. Sowohl die Taschen als auch die Kleider sind in unserem neu eröffneten Online-Shop und über Instagram erhältlich. Ziel ist es, dass sich die Nähwerkstatt selbst tragen kann. Lokale Aufträge für Schuluniformen für unsere Kinder und natürlich auch für andere Schulen sollen dabei helfen.

Sozialarbeiterin

Sozialarbeiter:innen sind in einer Schule sehr wichtig. Sie lösen Konflikte zwischen Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern. Schon lange hatten wir die Idee einer Sozialarbeiterin. Jemand, der sich um die Schwierigkeiten der Schüler:innen, die Zusammenarbeit mit den Eltern, familiäre Schwierigkeiten und Schüler ohne gute elterliche Betreuung kümmert. Bis vor einem Jahr war das die Aufgabe von Grace. Neben der Schulleitung und all den anderen organisatorischen Aufgaben war dies eine zeitliche Herausforderung. Deshalb suchten wir eine Sozialarbeiterin, die diese und andere Aufgaben übernehmen konnte. Aufgrund der Thematik der Aufklärung und auch der Einführung von weiblichen Hygieneartikeln suchten wir eine Frau.

Im April lernten wir Eleanor Atieno bei einem Vorstellungsgespräch kennen. Schon beim ersten Gespräch überzeugte sie uns durch ihre Menschlichkeit, ihre Erfahrung und ihr Wissen über die Probleme in den Schulen und der kenianischen Gesellschaft. Wir mussten nicht lange überlegen, bis wir wussten, dass sie genau die Person war, die wir suchten. Sie war das fehlende Puzzlestück in der Betreuung der Kinder und Familien sowie in der Interaktion zwischen den Lehrer:innen und den Familien. Ihre Aufgabe ist es, Ansprechperson für alle Schüler:innen bei Schwierigkeiten zu sein, die Patenkinder an den weiterführenden Schulen zu besuchen und zu unterstützen sowie ein Bindeglied zwischen den Eltern und der Schule zu sein. Da sie auch lange als Krankenschwester im Krankenhaus gearbeitet hat und somit Erfahrung in Erster Hilfe hat, ist sie bei uns für die Erstversorgung von Wunden und anderen Verletzungen zuständig. Wir sind sehr froh, sie an unserer Schule zu haben. Seit sie hier ist, hat sie schon viel bewirkt und die Kinder lieben sie.

Jubiläumsfest

Vor zehn Jahren bauten Grace und Harrison zwei kleine Blechgebäude und unterrichteten darin fünf Kinder. Die Anfänge der Harrison’s Primary School waren nicht einfach. Doch mit viel Herzblut und Engagement haben die beiden etwas Wunderbares für die Kinder der Region aufgebaut. Seit 2017 arbeiten wir gemeinsam an diesem Projekt. Heute steht an diesem Ort ein kleines Bildungszentrum mit zwei festen Schulgebäuden, einer neuen Küche, einer nachhaltigen Toilettenanlage, einer Solaranlage und einer eigenen Trinkwasserversorgung für 170 Kinder. Zehn Jahre haben unglaublich viel verändert und bewirkt.

Dieses Jubiläum musste gebührend gefeiert werden. Für den grossen Tag wurden mehrere Festzelte aufgebaut und viele Stühle aufgestellt, denn alle Familien und Nachbarn waren eingeladen. Für das leibliche Wohl sorgten unsere Köchinnen, die bereits in den frühen Morgenstunden mit der Zubereitung eines köstlichen Pilaus begannen. Gegen Mittag waren alle Gäste eingetroffen und das Fest konnte beginnen. Eleanor moderierte das ganze Fest. Alle Klassen, die Näherinnen und sogar ehemalige Schüler:innen haben eine Tanzaufführung vorbereitet. Es gab sogar eine Modenschau unserer Kindergartenkinder. Die Unterhaltung war nicht zu übertreffen. Nach den sensationellen Darbietungen kam der etwas ruhigere Teil mit verschiedenen Reden von wichtigen Wegbegleitern der letzten zehn Jahre. Grace erzählte, wie sie sich mit der Eröffnung der Schule ihren grössten Wunsch erfüllen konnte und wie das Projekt 2017 mit uns entstanden ist. Schliesslich hatten auch wir die Ehre, uns vorzustellen. Das Fest endete mit einem gemeinsamen Essen. Es war ein voller Erfolg und die Menschen waren sehr glücklich.

Construction work

Unser zweites Gebäude hat leider Risse bekommen. Der Grund dafür sind zu dünne Armierungseisen in den Wänden. Als das Gebäude gebaut wurde, haben die Bauarbeiter nicht daran gedacht, dass darauf ein schweres Dach mit einer Solaranlage kommt. Leider hatten wir damals keinen Ingenieur, der das alles geplant und berechnet hätte. So haben sich mit der Zeit Risse in den Wänden gebildet, die nun repariert werden mussten. Die Firma Ketusha Contractors, welche nun auch für die Planung des neuen Kindergartens verantwortlich ist, hat sich des Problems angenommen und uns mit ihrem Ingenieur eine professionelle Lösung präsentiert. Wir mussten die Aussenwand mit zusätzlichen Stützen versehen, um die Stabilität des Gebäudes und damit die Sicherheit der Kinder langfristig zu gewährleisten. Im April begannen schliesslich die Bauarbeiten, die innerhalb eines Monats erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Leider müssen wir jetzt noch den Innenanstrich erneuern. Der Unterricht kann aber problemlos und sicher stattfinden.

Ausserdem haben wir den Schulhof neu gestaltet. Zusammen mit Grace und Harrison waren wir in mehreren Baumschulen und haben verschiedene Bäume gekauft. Darunter Mangobäume und Kokospalmen, die uns in Zukunft mit leckeren Früchten und frischer Kokosmilch versorgen sollen. Ausserdem haben wir schnell wachsende Bäume als Schattenspender gepflanzt. Für die Schülerinnen und Schüler haben wir den Spielplatz um eine zweite Schaukel erweitert, da der Andrang in den Pausen immer sehr gross ist. Zum Schutz der Schule ist das gesamte Gelände eingezäunt. Das ist in Kenia üblich. So soll verhindert werden, dass ungebetene Gäste den Schulhof betreten. Für das neue Gelände mussten wir diesen Zaun nun erweitern. Zum Abschluss des Jahres haben wir endlich die Schulgebäude gestrichen. Die ganze Schule erstrahlt nun in einem schönen cremefarbenen Ton mit blauen Fenster- und Türrahmen.

Transport

Ein guter Freund von uns arbeitet bei Meyer&Burger und hat mit seinen Vorgesetzten beschlossen, uns Material zu spenden. Im Lager haben sie viel unbenutztes Büromaterial, das sie nicht mehr gebrauchen können. Sie verpackten es auf zwei Paletten und schickten es per Frachtschiff nach Mombasa. Nach einigen komplizierten Tagen beim Zoll konnte Harrison das Paket endlich in Empfang nehmen. Die Sachen sind für uns sehr wertvoll und können in der Schule super eingesetzt werden. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Sandro Mensah und dem gesamten Team von Meyer&Burger für die grosszügige Spende und die investierte Zeit bedanken!

Unser Besuch

Im September reisten wir mit unseren Familien, Freunden und unserem neuen Familienmitglied Jaivyn nach Kenia. Für viele war es der erste Besuch an der Harrison’s Primary School und in Kenia. Veras Eltern Karin und Valentin sind beide Lehrer. Während unseres Aufenthaltes haben sie den Lehrer:innen in kurzen und intensiven Weiterbildungen viel Input für die Unterrichtsgestaltung und Wissensvermittlung gegeben. Der Austausch wurde von beiden Seiten sehr geschätzt und soll in Zukunft sicher noch ausgebaut werden. Daraus ist nun auch eine Brieffreundschaft zwischen der Primarschule Frutigen und uns entstanden. Vera, Alena und Niluh waren fleissig im Nähatelier und legten auch selbst Hand an. Dort wurde vor allem an der ersten Kleiderkollektion und den Tragetaschen gearbeitet. Katharina machte eine Inventur in der Küche. Neben der Arbeit gab es natürlich auch viel Zeit zum Spielen mit den Kindern. Es war ein wirklich schönes Zusammenkommen und der Beginn vieler neuer und wertvoller Projekte.

FINANCES

Auch dieses Jahr wurden wir wieder von zahlreichen Menschen und Stiftungen unterstützt. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Wir haben insgesamt CHF 74’584 an Spenden erhalten. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Ausgaben in Kenia waren ebenfalls etwas rückläufig. Insgesamt beliefen sie sich auf CHF 46’149. Die grössten Posten waren die Ausgaben für das Patenschaftsprogramm und für das neue Land. In der untenstehenden Tabelle könnt ihr die genauen Ausgaben sehen.

expenditureExpenses
PatenschaftsprogrammCHF 13’505
PlotCHF 11’479
Planung 3. GebäudeCHF 1’747
Sewing studioCHF 5’348
Allgemeine Reparaturen
– Risse 2. Gebäude, Wassertank, staatlicher Wasseranschluss, Toiletten, Zaun
CHF 8’718
SchulanstrichCHF 814
Allgemeiner Ausbau Infrastruktur (Schulhof, Bäume, Schaukel, Zelt)CHF 757
Anlässe in KeniaCHF 842
SozialarbeitCHF 1’707
Büromaterial und ZollkostenCHF 1’232
TotalCHF 46’149
Finanzen 2024
Ausblick 2025

Für das nächste Jahr haben wir uns schon viel vorgenommen. Im letzten Jahr konnten wir den geplanten Neubau aus finanziellen Gründen noch nicht realisieren, deshalb haben wir ihn für dieses Jahr eingeplant. Wir haben auch die Planung und die Nutzung des Gebäudes angepasst. Wir wollen einen neuen Kindergarten für unsere Kleinsten bauen. Dort soll alles auf Spiel und Spass ausgerichtet sein. Zusammen mit einer Baufirma haben wir einen Plan für das neue Gebäude erstellt. Es wird zwei grosse Räume für den Kindergarten geben, einen Keller und ein Büro. Im Keller werden wir Material lagern und den Computerunterricht mit den Laptops durchführen. So kann der Platz optimal genutzt werden. Das Büro wird den Materialraum ersetzen, der bisher als Schulleiterbüro diente. Dort können dann auch Elterngespräche und andere Besprechungen stattfinden.

Das Projekt ist für uns sehr wichtig, da wir für die Kleinsten optimale Bedingungen und Platz schaffen wollen. Im Moment müssen sich die Spielgruppe und der Kindergarten 1 noch einen Raum teilen, was nicht optimal ist. Ausserdem wollen wir die Räume speziell für die Kindergartenkinder einrichten und ihnen viele Spiel- und Lernstationen bieten. Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf ca. CHF 50’000, vom Fundament über die Elektrik bis zum Schlussanstrich. Bis heute konnten wir den Betrag noch nicht vollständig aufbringen, weshalb wir mit dem Spatenstich noch warten mussten.

In diesem Schuljahr konnten wir auch den ersten Schritt zur Eröffnung einer Junior Secondary School für die 7. und 8. Klasse machen. Dank einer Sonderbewilligung des Bildungsministeriums können wir ab dem Schuljahr 2025 die 7. Klasse wieder bei uns unterrichten und die Schüler:innen müssen nicht in eine andere Schule wechseln. Wir werden in diesem Jahr versuchen, alle Anforderungen des Ministeriums für die durchgehende Genehmigung einer Junior Secondary School zu erfüllen. Einen grossen Teil können wir mit dem neuen Gebäude schon abdecken. Vor allem haben wir jetzt genügend Klassenräume. Es bleibt also spannend.

Der neue Kindergarten

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